Wie seine Familie heute mitteilte, ist Martin Petzold in der Nacht zum 19.4.2023 nach schwerer Krankheit, im Alter von 67 Jahren, friedlich eingeschlafen. Unsere Gedanken sind bei seinen Angehörigen. Wir sind in Trauer und Dankbarkeit mit allen verbunden, die Martin Petzold als Künstler und Mensch kannten. Er war selbst Thomaner und dem Chor seit über 50 Jahren als Solist bei den wöchentlichen Motetten in der Thomaskirche sowie bei zahlreichen Konzerten im In- und Ausland verbunden. Als Stimmbildner und Vorbild hat er viele Generationen von Thomanern auf ihrem Lebensweg begleitet und geprägt.
Geboren am 25. Juni 1955 in Leipzig erhielt Martin Petzold seine erste musikalische Ausbildung von 1965 bis 1974 im Thomanerchor. Er war in einer Klasse mit dem späteren Thomaskantor Georg Christoph Biller (1955–2022). Auch sein Vater, sein Bruder und später sein Sohn Jakob waren Mitglieder des Thomanerchores. An Jakob Petzold, der 1998 Opfer eines Verkehrsunfalls wurde, erinnert das bis heute jährlich an herausragende Thomaner vergebene Petzold-Legat des Förderkreis Thomanerchor Leipzig e.V.
Nach einem Studium der evangelischen Theologie schloss Martin Petzold von 1979 bis 1985 ein Gesangsstudium bei Eva Schubert und Bernd Siegfried Weber in Leipzig an. Seit 1988 war Martin Petzold festes Ensemblemitglied der Oper Leipzig. Neben der Opernbühne war er als Konzert- und Oratoriensänger weltweit gefragt. Vor allem seine Interpretation der Werke Johann Sebastian Bachs als Evangelist bildete einen Schwerpunkt seines Schaffens. Damit verband ihn eine feste Zusammenarbeit mit dem Thomanerchor Leipzig, dem Dresdner Kreuzchor und vielen anderen Ensembles.
Als Stimmbildner beim Thomanerchor prägte er im wöchentlichen Unterricht viele junge Sänger und begleitete sie durch ihre Chorzeit.
In Erinnerung bleiben seine einzigartigen Karikaturen und herzlichen Zeichnungen, die er oft als persönlichen Gruß schenkte.
Er möge in Frieden ruhen.
