Das pädagogische Leitbild

Das gemeinsame Leben im Alumnat wird maßgeblich auch davon geprägt, dass jeder Einzelne Verantwortung übertragen bekommt und an ihr wachsen kann. Sie bezieht sich nicht allein auf das Singen und den Choralltag, sondern auf das gesamte Zusammenleben im Alumnat.

Das Prinzip der gemeinsamen Verantwortung hat sich bereits seit Jahrhunderten bewährt und erfährt auch unter den Thomanern selbst eine große Wertschätzung. Wie in einem Familienverbund leben Thomaner verschiedener Altersstufen auf den Stuben zusammen und finden dort eine zweite Heimat. Es werden Geburtstage gefeiert, gemeinsame Vorbereitungen für das Weihnachtsfest getroffen und auch die neuesten Computerspiele ausgetauscht. Schnell finden sich Gesprächspartner, nicht nur bei schulischen Anliegen. Die Älteren zeigen sich als Mentoren für die Jüngeren verantwortlich und stehen ihnen als Ratgeber und freundschaftliche Begleiter zur Seite, denn viele Erfahrungen kommen ihnen bekannt vor. Sie haben sie selbst schließlich schon ähnlich erlebt.

Einzelne Thomaner übernehmen zusätzliche Verantwortungsbereiche. Als Chorpräfekten und Famuli von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern helfen sie in vielen Bereichen des Thomanerlebens, zum Beispiel in den Proben, bei der Organisation des Notenmaterials sowie dem Verkauf von Programmen, CDs, Büchern und anderen Merchandise-Artikeln des Chores. Auch diejenigen Thomaner, die aufgrund des Stimmbruchs pausieren, sogenannte Dispensierte, erfüllen Aufgaben, bis sie mit neuer Stimmlage als Tenor oder Bass wieder in die musikalische Arbeit des Chores integriert sind. Grundsätzlich gibt es in der Erziehung der Kinder und Jugendlichen eine enge Zusammenarbeit mit den Eltern und es wird ein partnerschaftliches Verhältnis zwischen Erziehern, Eltern und dem Thomaskantor gepflegt

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